38 Künstler:innen werden für eine Phase ihrer Arbeit entlöhnt

Die Stadt Freiburg stellt mit einem neuen Förderprogramm für Suche und Entwicklung weiterhin die Künstlerinnen und Künstler in den Mittelpunkt. Dies geschieht in Partnerschaft mit vier Kultureinrichtungen der Stadt: Fri-Son, Le Nouveau Monde, Le Bilboquet und Bruit Rose. 38 Kulturschaffende werden entlöhnt für eine Phase ihrer Arbeit, die zwischen 10 und 25 Tagen dauern kann. Die Stadt Freiburg trägt mit diesem Schritt zu den Überlegungen bei, die auf schweizerischer Ebene zum Status der Künstlerinnen und Künstler angestellt werden.

Nach einer im Dezember veröffentlichten Ausschreibung hat eine Jury 38 Künstlerinnen und Künstler aus Freiburg ausgewählt. Sie können sich in vier Partnereinrichtungen in der Stadt Freiburg (Fri-Son, Le Bilboquet, Le Nouveau Monde und Bruit Rose) der Phase der Suche und Entwicklung ihrer Arbeit widmen. Die Neuheit dieses Projektes besteht darin, dass den Künstlerinnen und Künstlern eine Vergütung von 200 Franken brutto pro Tag ausgerichtet wird. Die Residenzen werden für die einzelnen Kunstschaffenden zwischen 10 und 25 Tage umfassen – insgesamt handelt es sich also um 160 Tage. Entschädigt werden auch die vier Kultureinrichtungen.

Die Bandbreite der künstlerischen Disziplinen umfasst hauptsächlich Musik und Klangsuche (zu einem Drittel), Tanz, Zirkuskunst und Illustration. Im Fri-Son werden das Duo Crème solaire und die Tänzerin Délia Krayenbühl residieren. Im Nouveau Monde wird Mélanie Gobet einen neuen Ansatz rund um den Begriff der «Asio-Descendance» verfolgen, während das Collectif Orchestre Vaginal mit einer Klangperformance experimentieren wird. Die Residenzen in Bruit Rose werden sich mit Cédric Blaser, Melanie Meystre, der Gruppe Paksaaf Dotrchaaf, Fabiano Laghi und Eliot Harris auf die Musik- und Klangsuche sowie auf eine Reflexion über die künstliche Intelligenz konzentrieren. Ins Bilboquet werden die darstellenden Künste und der Film einziehen: Joséphine de Weck et Saghar Hosseinpour werden sich rund um den Tanz begegnen, Laura Perez wird Jonglierverfahren und David Labanca die Verbindungen zwischen Tanz und Körpertheater ausprobieren, während Baptiste Janon, Nuno Dionìsio und Florian Pittet filmische Erzählformen finden wollen, die mit den ökologischen Herausforderungen in Einklang stehen.

Das grosse Interesse an diesen Forschungs- und Entwicklungsaufenthalten scheint deren Sachdienlichkeit zu bestätigen und einem konkreten Bedürfnis zu entsprechen (es wurden 97 Dossiers eingereicht). Diese Unterstützungsmassnahme beruht auf der Feststellung, dass der Künstlerstatus prekär ist und diese problematische Situation durch die Pandemie noch verstärkt worden ist. Die Stadt Freiburg beteiligt sich auf diese Weise an den Überlegungen, die auf schweizerischer Ebene zu diesen Fragen angestellt werden. Dabei kann sie sich auf Erfahrungen im Bereich der Künstlerunterstützung abstützen, die in den Jahren 2020 und 2021 gemacht wurden; es handelte sich dabei um die ausserordentlichen Covid-Massnahmen und die 120 von der Kulturregie unterstützten Residenzen.

Die nächste Ausschreibung findet im Herbst 2023 statt.

Die vollständige Liste der Preisträgerinnen und Preisträger findet sich hier https://www.ville-fribourg.ch/de/kultur/lokale-residenzen