Im Herbst 2023 wurde auf 60 % des Strassennetzes der Stadt Freiburg eine Beschränkung der Geschwindigkeit auf 30 km/h beschlossen, sowohl tagsüber als auch nachts. Die Massnahme verfolgte zwei Hauptziele: Das Tempolimit 30 sollte sowohl zur Einhaltung der Gesetzgebung des Bundes dienen als auch zur Erhöhung der Lebensqualität von Anwohnerinnen und Anwohnern beitragen, die unter grossem Lärm leiden.
Um die Auswirkungen genau erfassen zu können wurden neun Messstationen an verschiedenen Orten im Strassennetz der Stadt aufgestellt. In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg (HTA-FR) haben das kantonale Amt für Umwelt (AfU) und die Stadt Freiburg Daten zu Lärm, Anzahl und Geschwindigkeit der Fahrzeuge sowie zur Luftverschmutzung erheben können. Ausserdem wurden Analysen zu den Fahrzeiten und dem Verkehrsfluss durchgeführt. Die Resultate sind äusserst positiv. Die Messungen haben ergeben, dass dank dem Tempolimit 30 der Strassenlärm erheblich gesenkt werden konnte (-2,1 Dezibel im Tagesdurchschnitt, das entspricht in der Wahrnehmung einer Reduktion des Verkehrs um 40 %).
Gemäss Berichten der Kantonspolizei wurde 2024 in der Stadt ein Trend zu weniger Verkehrsunfällen und zu weniger schweren Unfällen beobachtet. Diese positive Entwicklung hängt potenziell mit der neuen Geschwindigkeitsbeschränkung zusammen, aber auch andere Faktoren können sich auf die Unfallzahlen auswirken.
Bei den öffentlichen Verkehrsmitteln zeigen die Daten der Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF), dass das Tempolimit 30 nur wenig Einfluss auf die Buslinien hatte. Auf den untersuchten Buslinien (1, 2, 3, 5 und 6) führte das neue Tempolimit lediglich zu einer durchschnittlichen Verlängerung der Fahrzeit um 22 Sekunden. Darum war es nicht nötig, zusätzliche Busfahrten einzuführen.
Wirksame Massnahmen mit positivem Effekt für 10 000 Personen
Diese Geschwindigkeitsbegrenzung geht auf eine allgemeine Strategie zur Reduktion des Strassenlärms zurück, welche die Stadt Freiburg unter Berücksichtigung der Geschwindigkeitshierarchie umsetzt. So wurden seit 2011 fast 12 km schallabsorbierende Beläge auf Verkehrsabschnitten der Stadt verlegt. Von diesen ergänzenden und wirksamen Sanierungs-massnahmen profitieren mehr als 10 000 Anstösserinnen und Anstösser, was fast einem Viertel der Stadtbevölkerung entspricht.
Weitere Informationen: www.ville-fribourg.ch/de/verkehr-mobilitaet/reduzierung-der-geschwindigkeit-auf-30-kmh/ergebnisse-und-auswirkungen